Reisevorsorge:

Thema Sonne:

Grundsätzlich gilt:

  • je heller der Hauttyp, desto höher muss der Lichtschutzfaktor (LSF) sein.
  • je höher der Lichtschutfaktor (LSF) ist, desto höher der Schutz.
  • Babies sollten keiner direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein
  • (Klein-)Kinder benötigen einen besonders hohen Sonnenschutz (auch UV-Kleidung bietet zusätzlich einen guten Schutz)
  • Mittagssonnen meiden, da diese am Stärksten ist
  • Nachcremen! Nach dem Baden und Abtrocknen, spätestens jedoch alle 2 Stunden
  • Weniger ist mehr gilt hier NICHT. Sonnencreme muss großzügig aufgetragen werden, um den bestmöglichen Schutz zu bieten

Ein hoher LSF schützt Ihre Haut nicht nur vor einem Sonnenbrand, sondern auch vor vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs.

Bei bereits sonnengewöhnter Haut und dunklen Hauttypen, kann die Höhe des LSF gegebenenfalls reduziert werden.

! Auch gebräunte Haut benötigt weiterhin einen LSF !

Chemischer oder mineralischer Filter?

Chemische Sonnencreme schützt, indem sie UV-Strahlen absorbieren und in Wärme umwandeln. Die Wirkung des Schutzes setzt erst nach ca. 20-30 Minuten ein.

Mineralische Sonnencreme, auch als „physikalisch“ bezeichnet, legt sich wie ein Schutzschild auf die Haut und reflektiert auftreffende UV-Strahlen. Viele mineralische Sonenncremen „weisseln“, mittlerweile gibt es jedoch auch viele Produkte, die trotz mineralischem Filter nicht „weisseln“ und auch keine Nano-Partikel enthalten.

Gerne beraten wir Sie ausführlich in unserer Apotheke.

! Wer zu Lippenherpes neigt sollte auch einen Sonnenschutz für seine Lippen verwenden ! Hohe Sonneneinstrahlung kann Fieberblasen ausbrechen lassen.

LSF 6-10 – Basis-Schutzniveau
LSF 15-20 – mittleres Schutzniveau
LSF 30-50 – hohes Schutzniveau
LSF 50+ – sehr hohes Schutzniveau

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt einen LSF von mindestens 20 für Erwachsene, für Kindern einen von mindestens 30.

Thema Reisedurchfall:

Grundsätzlich ist darauf zu achten, ob es sich um einfache Durchfallerkrankungen handelt oder Begleitsymptome wie Fieber bestehen.

Bei einfachen Durchfallerkrankungen helfen oft probiotische Präparate wie Bioflair, OmniBiotic oder Antibiophilus, um die Darmflora zu unterstützen und wieder aufzubauen.  Diese können gerne bereits präventiv VOR Reiseantritt eingenommen werden.

Um akuten Durchfall zu stoppen helfen Präparate mit zum Beispiel Loperamid (Imodium), diese vermindern die Darmbewegung, wodurch der Durchfall gestoppt wird. Hier ist jedoch zu beachten, dass Loperamid nur genommen werden sollte, wenn KEIN Fieber besteht.

Auch Kohletabletten sind eine beliebte Methode Durchfälle zu bekämpfen. Durch deren schwammige Struktur „saugen“ sie Giftstoffe, Bakterien, Schadstoffe, etc auf.  Hier ist jedoch zu beachten, dass Kohletabletten auch Medikamente binden („aufsaugen“) können! Sollten Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, sprechen Sie bitte vor der Einnahme mit Ihrem Apotheker oder Arzt.

Thema Reiseimpfungen:

Mehr als 450.000 Österreicher haben im Vorjahr eine Interkontinentalreise in ein Entwicklungsland unternommen – Tendenz steigend. Leider steigt dabei auch die Zahl derer, die eine Infektionskrankheit im Reisegepäck zurückbringen. Ob aus mangelnder Vorbereitungszeit bei Last-minute-Reisen, Angst vor Nebenwirkungen der Schutzimpfungen und Prophylaxemedikamente oder schier aus Unwissenheit – viele Urlauber treffen vor und während der Reise nur unzureichende Vorsorgemaßnahmen.

Wann ist welche Impfung erforderlich?

Die Antwort auf diese Frage hängt von vielen individuellen Faktoren ab. So ist es ein erheblicher Unterschied, ob man eine Trecking-Tour plant, oder sich in einer luxuriösen Hotelanlage aufhält. Auch im Zielland selbst sind Infektionsgefahren in nördlichen und südlichen, städtischen und ländlichen Regionen oft nicht gleich. Ebenso beeinflusst die Jahreszeit den Umfang der zu treffenden Vorsorge, so ist beispielsweise das Risiko einer Malariaansteckung nach Regenzeiten besonders hoch. Nicht zuletzt beeinflussen Grunderkrankungen, wie Asthma oder Herzleiden den individuellen Vorsorgeplan.

Tuberkulose, Diphtherie & Co.

… sind Infektionskrankheiten, die in Österreich aufgrund konsequenter Durchimpfung im Kindesalter nahezu ausgerottet sind. Doch die weltweite Situation ist anders, wie immer wiederkehrende Epidemien in Ländern der dritten Welt deutlich zeigen. Deshalb sollte generell ein gültiger Impfschutz gegen Wundstarrkrampf (Tetanus), Diphtherie und Kinderlähmung (Poliomyelitis) vorliegen. Liegt die letzte Impfung 10 Jahre oder länger zurück, ist eine Auffrischimpfung nötig.

Besondere Reiseimpfungen:

Zu den speziellen Impfungen, die für viele Fernreiseziele empfohlen werden bzw. zwingend erforderlich sind, gehören Impfungen gegen Hepatitis A, Typhus, Gelbfieber und Cholera. Dabei ist die Gelbfieberimpfung die einzige in vielen Ländern, vor allem in West- und Zentralafrika und im tropischen Südamerika für Reisende vorgeschriebene Impfung. Und dabei gibt es oft Missverständnisse: Eine Impfvorschrift (erlassen vom Gesundheitsministeriums der Gastlandes) ist ein Formalakt; sie dient dazu, das Land vor der Einschleppung einer bestimmten Krankheit zu schützen und hat nicht unbedingt mit dem Vorkommen der Erkrankung zu tun. Für den persönlichen Schutz des Reisenden sollte man die Impfempfehlungen beachten. Diese orientieren sich am Vorkommen der Erkrankung und nicht an eventuellen Formalerfordernissen.

Schutz vor Malaria:

Wenn die Forschung auch auf Hochtouren läuft – ein ausreichend wirksamer Impfschutz gegen die Malaria ist noch nicht in Sicht. Es gibt aber eine Reihe von Medikamenten, die – abhängig vom jeweiligen Typ des Erregers – den Ausbruch der volkstümlich Wechselfieber genannten Erkrankung verhindern können. Wohlgemerkt: eine Infektion mit den Erregern der Malaria wird durch die Medikamente nicht verhindert, lediglich der Ausbruch der Malaria wird unterbunden. Deshalb ist die Einnahme der Medikamente auch noch bis 4 Wochen nach dem Urlaub notwendig. Der sicherste Schutz vor Malaria ist daher immer noch, den Stich der die Erreger übertragenden Anopheles-Mücke durch adäquate Kleidung, Insektenabwehrmittel und Moskitonetze zu verhindern. Diese Maßnahmen schützen übrigens auch vor anderen exotischen Erregern, die durch verschiedene Stechmückenarten übertragen werden und gegen die es keine Impfung gibt, wie zum Beispiel das Dengue-Fieber.

Der persönliche Impfkalender:

Doch welche individuellen Vorsorgemaßnahmen sind nun für eine ganz bestimmte Person, die eine ganz bestimmte Reise vorhat, notwendig? Zu welchem Zeitpunkt müssen die Impfungen erfolgen, damit ein sicherer Schutz rechtzeitig aufgebaut wird und sich die Impfungen nicht gegenseitig beeinträchtigen? Die Flut der dazu nötigen Informationen kann kein Arzt oder Apotheker im Kopf haben. Viele Apotheken nutzen deshalb mittlerweile ein rechnergestütztes Informationssystem und bieten eine individuelle Impfberatung an. Unter Berücksichtigung der individuellen Faktoren wird so ein ganz persönlicher Impfkalender erstellt.

Quelle: Apotheker.or.at